Deutsche Sprachgeschichte
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mhd. ein > fhnd. ein [ aen], teil > [ tail ]

vgl. mнn - mein , drн - drei.

Gleichzeitig mit der Entwicklung der Diphtongierung entwickelt sich im XI-XII Jh. in den mitteldeutschen Mundarten ( ein entgegengerichteter Lautwandel ) die Monophtongierung der Diphtonge ie, uo, ьe :

ie > ie [ i: ] - mhd. hier > fnhd. hier [ i: ]

fliegen fliegen

uo > u guot gut

buoch buch

ьe > ь gьete gьte " Gьte "

sьe3e sьЯ

Die Diphtongierung ergreift nur einen Dialekt des Oberdeutschen - das Sьdfrдnkische. Alle anderen oberdeutschen Dialekte bewahren die alten Diphtonge mit der Tendenz zur Entlabialisierung : z.B. schen fьr schцn, glik fьr Glьck.

Die Diphtongierung, die Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou und die Monophtongierung hatten eine groЯe Bedeutung fьr die werdende gemeindeutsche Sprache. Sie prдgen das phonologische System der deutschen Literatursprache. Sie prдgen das phonologische System der deutschen Literatursprache der Gegenwart.

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4. Positionsbedingte Dehnung und Kьrzung der Vokale ( 100 ).

Im XII -XVI Jh. дndert sich die Vokaldauer in vielen Wцrtern.

Der Vokal wird auch gedehnt :

ahd. neman, mhd. nemen > nehmen.

faren faren fahren

namo name Name

Der Vokal wird auch gedehnt, wenn die Silbe geцffnet werden kann :

ahd. tag, mhd. tac - nhd. Tag - Tages - Tage

Lange Vokale werden vor Konsonantengruppen gekьrzt, da diese eine geschlossene Gruppe bilden :

ahd. brahta > mhd. brahte > nhd. brachte

la33an la33en lassen.

THEMA IX

Das morphologische System der deutschen Sprache in sprachgeschichtlicher Beleuchtung (aus diachronischer Sicht )

I. Das Verb

1. Die grammatischen Kategorien des Verbs

2. Die morphologische Klassifikation der Verben.

3. Die thematischen und athematischen Verben.

1. Im Ahd. hatte das Verb die grammatischen Kategorien der Zeit, der Zahl, dr Person, die Kategorie des Modus ( Indikativ, Konjuktiv, Imperativ ). Aber die Kathegorie des Genus ( Aktiv - Passiv ) war noch nicht entwicklet. Es fehlte das Passiv.

Die Kategorie der Zeit hatte nur zwei Formen fьr drei Zeitstufen : das Prдsens, diente zum Ausdruck der Gegenwart und der Zukunft, und das Imperfekt ( Prдteritum ) zum wurde zum Ausdruck der Vergangenheit gebraucht. Die analytischen Zeitformen Perfekt und Plusquamperfekt entwickelten sich im Ahd. und Mhd. aus biverbalen Wortgruppen wie haben + P.II , werden + P.II und sein + PII, in denen das II. noch deklinierbare Form haben , z.B. Argangana uuвrun ahtu daga.( Es waren acht Tage vergangen ).

Die Kategorie dr Zahl war wie auch heute durch den Singular und Plural vertreten.

Die Katgorie der Person besaЯ dieselben Formen wie heute :

die erste, zweite und dritte P. im Sg. und Pl.

2. Die morphologische Klassifikation der Verben im Ahd. unterscheidet sich von der in der deutschen Gegenwart., Wie auch heute gliedert man die ahd. Verben in starke schwache und unregelmдЯige nach der Art der Bildung des Prдteritums. Aber im Ahd. unterscheidet man noch thematische und athematische Verben nach der Bildung des Prдsens.

Starke Verben. Der Terminus "starke "und " schwache " Verben gehцrt J.Grimm. Unter starken Verben verstand er jene Schicht der uralten Verben, die noch auf das Altgermanische zurьckkommen, und die das Prдteritum mit Hilfe des Ablauts bilden:

helfan - half - hulfum - giholfan .( Inf. - Prдs. Sg. - Prдs. Pl. - P.II. )

Man teilt starke Verben in 7. Ablautreihen. Zu den schwachen Verben zдhlte J. Grimm die spдtergebildeten Verben, die ihre Prдteritumformen mit Hilfe des Dentalsuffixes bilden : dionфn -dionфta.

Thematische Verben bilden das Prдsens mit dem Suffix - i im Sg. und - a- im Pl.:

geban - gibu - gibit- \\ gebamкs - gebe - gebant.

Dieses Suffix wird der Themavokal genannt, und die Verben mit diesem Suffix - die

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thematischen Verben.

Die thematischen Verben sind : alle starken Verben und die schwachen Verben der 1. Klasse.

Man unterscheidet im Ahd. drei Klassen der schwachen Verben - nach ihrem stammbildenden Suffix :

I. Klasse - jan - teilen, zellen = thematischen Verben

II.Klasse - ф- diфnon, salbфn = athematische Verben

III. Klasse - к - habкn, folgкn = athematische Verben

Die thematische Konjugation :

Prдsens i / a

Sg. 1. faru Pl. farames gibu gebamкs

2. feris(t) faret gibis(t) geb-e-t

3. ferit farant gibit geb-ant

Die athematischen Verben behalten ihr stammbildendes Suffix ф, к und erhalten deshalb kein formenbildendes Suffix - den Themavokal.

Prдsens Prдteritum

1. dionom habem bant - buntum

2. dionost habes(t) bunti - buntut

3. dionot habet bant - buntun

Nach dieser Endung werden sie mi- Verben genannt. Im Mhd. ist die Endung - m auЯer Gebrauch gekommen. Nach der Abschwдchung der stammbildenden Suffixe der schwachen Verben der II. und III. Klasse o, e zu e unterscheiden sich nicht mehr von dem Suffix der I. Klasse. Und seitdem bilden die schwachen Verben eine einheitliche Klasse.

Infolge der Abschwдchung des Themavokals i/a zu e im Mhd. infolge seines Schwunds in spдterer Zeit ist der Ausgleich der Personalendungen der thematischen und athematischen Konjugation vor sich gegangen. Nur der Umlaut und die Brechung des Stammvokals in der 2., 3. P. Sg. der starken Verken erinnert uns heutzutage an die alte thematische Konjugation.

Und die alte Endung - m, zu - n assimiliert, bewahrt nur die Verbform bin ( < bim ).

Zu den athematischen Verben zдhlt man auЯer den schachen Verben der II. und II.Klassen auch die unregelmдЯigen Verben und die Prдteritoprдsentia.

Die Prдteritoprдsentia werden so bezeichnet, weil ihre Prдsensformen alle Merkmale des starken Prдterits haben, und zwar : den Ablaut des Stammvokals im Sg. und im Pl. und die Nullendungen in der 1.,3. P. Sg.

wi33an Prдsens Prдterit stнgan ( I. Ablr.)

1.P. Sg. wei3 - steig -

1.P.Pl. wi33um stigum

Eigentlich sind ihre Prдsensformen die ehemaligen umgedeuteten Prдteritumformen, die frьher nicht nur Vergangenheit bezeichneten, sonsern auch das Resultat der Handlung in der Gegenwart und spдter die Gegenwart. Die alten Prдsensformen sind nicht ьberliefert worden, die neuen Prдteritalformen wurden mit dem Ablaut und dem Dentalsuffix - t - der schwachen Verben gebildet:

ahd. scal - sculum - scolta .

Prдteritoprдsentia im Ahd. : wi33an, durfan ( bedьrfen ), ( k )unnan, scolan, magan ( vermцgen - kцnnen ), mugan , toug ( es nьtzt ), gitar ( er wagt ), ginah ( es genьgt ),

muo33un, eigun ( er besitzt ), an.( er gцnnt ).

Die deutsche Gegenwartssprache besitzt 7 Prдteritoprдsentia : wissen + 6 Modalverben :

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mьssen, sollen, kцnnen, dьrfen, wollen, mцgen. Sie haben auch heute im Prдsens die Merkmale des starken Prдterits : den Ablaut des Stammvokals und die Nullendung in der 1., 3.Pl. Sg.


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